Einsam mit Tuba
Der Herr Kowalski hat bei uns im Dorf gelebt. In einer gepflegten, kleinen 1-Zimmer-Wohnung. Herr Kowalski hat Waldhorn gespielt. Im Musikverein. Genutzt hat es ihm wahrscheinlich nichts.
Manchmal habe ich ihn besucht. Unangekündigt, einfach geklingelt. Warum weiß ich nicht mehr. Wenn er da war, hat er mir etwas auf seinem Horn vorgeblasen und wahrscheinlich haben wir uns kurz unterhalten. Das ist aber 20 Jahre her.
Herr Kowalski war allein. Im Rückblick vermute ich, dass er tatsächlich Junggeselle war. Mit 55. Seine ordentliche und gut eingerichtete Wohnung spricht dafür, dass er dort schon lange gelebt hat; allein gelebt hat.
Zu Weihnachten und anderen Feiertagen habe ich immer eine 10-Mark-Sondermünze von ihm bekommen. Vielleicht sogar unpersönlich im Briefumschlag.
Dass er überhaupt etwas mit einem so krassen Außenseiterkind wie mir zu tun hatte, spricht nicht für ihn.
Gearbeitet hat er im Makrochemischen Institut. Vielleicht war er sogar Doktor. Einmal waren wir sonntags dort und haben natürlich das "flüssiger Stickstoff auf Boden und an Gummischlauch-Experiment" gemacht.
Herr Kowalski lebt immer noch. Selten sehe ich ihn in der Stadt oder beim Institut. Er sieht noch genauso aus wie damals. Vielleicht sind die Haare noch etwas weißer. Allein ist er auch immer noch. Ich bin immer froh, dass er mich nicht erkennt.
Und wenn sich alles so weiterentwickelt wie in den letzten 20 Jahren, so werde in 20 Jahren ich Herr Kowalski sein.
Manchmal habe ich ihn besucht. Unangekündigt, einfach geklingelt. Warum weiß ich nicht mehr. Wenn er da war, hat er mir etwas auf seinem Horn vorgeblasen und wahrscheinlich haben wir uns kurz unterhalten. Das ist aber 20 Jahre her.
Herr Kowalski war allein. Im Rückblick vermute ich, dass er tatsächlich Junggeselle war. Mit 55. Seine ordentliche und gut eingerichtete Wohnung spricht dafür, dass er dort schon lange gelebt hat; allein gelebt hat.
Zu Weihnachten und anderen Feiertagen habe ich immer eine 10-Mark-Sondermünze von ihm bekommen. Vielleicht sogar unpersönlich im Briefumschlag.
Dass er überhaupt etwas mit einem so krassen Außenseiterkind wie mir zu tun hatte, spricht nicht für ihn.
Gearbeitet hat er im Makrochemischen Institut. Vielleicht war er sogar Doktor. Einmal waren wir sonntags dort und haben natürlich das "flüssiger Stickstoff auf Boden und an Gummischlauch-Experiment" gemacht.
Herr Kowalski lebt immer noch. Selten sehe ich ihn in der Stadt oder beim Institut. Er sieht noch genauso aus wie damals. Vielleicht sind die Haare noch etwas weißer. Allein ist er auch immer noch. Ich bin immer froh, dass er mich nicht erkennt.
Und wenn sich alles so weiterentwickelt wie in den letzten 20 Jahren, so werde in 20 Jahren ich Herr Kowalski sein.
Nielsson - 31. Mai, 10:26 - Rekonstruktion