6
Jan
2009

Projekt "Ruhender Eisbär"

Eisbär mit weißem fell "Erwarte weniger und erlebe mehr", das könnte mein Motto für 2009 sein. Bisher neige ich ja dazu manches negativ zu sehen, gerne auch mit negativ verstärkten Rückschlüssen: Es ist schlecht, dass ich etwas schlecht finde. Das ist einigermaßen unsinnig und auch Unsinnigkeit in einem Gedanken ist schlecht. Und ändern kann ich auch nichts daran, auch das ist schlecht. Usw.

Nun hatte ich 2,5 Wochen frei und in dieser Zeit nicht viel zu tun; zumindest glänzt mein Terminkalender durch profunde Leerheit in dieser Zeit. Eigentlich ist das ein guter Grund ziemlich schlechter Laune zu sein ("verschwendete Zeit").
Nicht so dieses mal: Ich habe für meine Verhältnisse erstaunlich viel gelacht. Einfach so, weil ich mich an passende Filmszenen erinnert habe, mir lustige Wörter eingefallen sind, ich schöne Kleinigkeiten gesehen habe, manche Sachen gut geklappt haben, ...

Ich habe sogar einen außerordentlich seltenen Kauf getan. Ich habe ein Buch gekauft, das ich vorher in der Bücherei ausgeliehen habe. Das ist vorher nur ein- oder zweimal passiert.
Es handelt sich um "Der Zen-Weg aus der Depression" von Philip Martin. Aus diesem Buch habe ich die folgende Anregung übernommen (bzw. verallgemeinert und umgemodelt): Depressive Gefühlsregungen sind ok: Angst, Wut, Antriebslosigkeit, Verzweiflung, Hoffnungslosikeit, negative Erwartungen, negative Bewertungen (oder ich würde sogar sagen "permanente Entwertungen").
Sie kommen vor und bei jemandem, der zur negativen Seite tendiert, kommen sie häufig vor. Nun kann man sie bekämpfen oder man kann sie alternativ einfach zur Kenntnis nehmen und sie beobachten.
Oder anders formuliert: Sich schlecht fühlen ist ok, aber man muss es ja nicht übertreiben. Bei Licht besehen sind die meisten dieser Gefühle eh nicht haltbar. Aber auch diese "Bewertung" von Gefühlen kann man machen, muss man aber nicht machen. Es gibt keinen Zwang; weder zum Positiven, noch zum Negativen.

Eigentlich gehört auch Hoffnung in diese Überlegung; zumindest, wenn man Hoffnung mit (übertriebenen) Erwartungen übersetzt. Sozusagen das Gegenteil einer negativen Erwartung, bei der aber immer im Hintergrund das mögliche Scheitern und die große Enttäuschung lauert.

Im Endeffekt läuft es wahrscheinlich darauf hinaus, dass man nur in diesem einen Moment leben kann: dem jetzigen. Nur hier kann man Freude empfinden und auch Leid. Aber alles in Maßen, denn der jetzige Moment ist kurz.

Beispiel: Es gibt eine Frau, die ich "Pik-Dame" nennen möchte (weil "Herz-Dame" nicht passt). Und es gibt ihre Freundin und dessen Mann. Alle drei kenne ich, weil wir letztes Jahr (erfolglos) versucht haben sowas wie eine "Outdoor-Gruppe" mit Leben zu füllen.
Nun bin ich zweimal bei Freundin und Mann zur Party eingeladen gewesen. Einmal vor drei Wochen und einmal gestern. Manchmal könnte man aus dem Verhalten und den Äußerungen der Freundin schließen, dass sie uns (Pik-Dame und mich) versucht zu verkuppeln. Eigentlich kann ich das zwar nicht so recht nachvollziehen, weil ich zu dieser Freundin eigentlich überhaupt gar keinen Draht habe, aber das ist auch egal. Tatsache sind die Einladungen und der Rest sind müßige Spekulationen.
Beide Parties waren ähnlich: Lauter fremde Leute, Essen und ein oder zwei Gesellschaftsspiele (Singstar!! z.B).
Auf der Party vor drei Wochen war ich bestenfalls "muffig". Insbesondere auch weil ich eben muffig war und somit auf die Dame keinen guten Eindruck machen konnte.
Und gestern: Weniger Erwartungen und Hoffnungen, außerdem habe ich mir ein- oder zweimal einen kleinen Ruck gegeben (ich bin jetzt hier und dann lebe ich jetzt auch hier) und habe mit irgendjemandem ein bisschen Small-Talk betrieben. Und im Endeffekt war es ein lustigerer und angenehmerer Abend.
Ob es was hilft? Wer weiß? Vielleicht klappt was, vielleicht auch nichts, vielleicht ein bisschen. Eigentlich aber egal, denn das ist unplanbare und unvorhersehbare Zukunft.

Solche Beispiele könnte ich mittlerweile wahrscheinlich noch zwei oder drei hinzufügen. Oder auch fünf...

Soweit ein faktischer Zwischenstand. Morgen beginnt dann Schwierigkeitsstufe 2: Kein Urlaub mehr. Aber soll sich doch die Zukunft damit beschäftigen, ich mache jetzt Kaffee. 44
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