29
Nov
2008

Hunderttausend heulenden Höllenhunde

Die Tür sah extrem gewöhnlich aus. Eine unscheinbare Stahltür, graulakiert, die vielleicht zur Heizung oder in einen Raum mit dem Motor eines Aufzugs führen könnte.
Molly musterte sie trotzdem oder gerade deswegen sehr mißtrauisch. Mit einer zögerlichen Bewegung holte sie den Schlüssel hervor, der an einer dünnen Metallkordel um ihren Hals hing. Der Schlüssel war das einzig ungewöhnliche: er war fast so lang wie ihr Zeigefinger und annähernd rund, nur hie und da gab es kleine Dellen. Auch das Material war seltsam: kalt wie Metall, aber mit der fahlen Farbe von ausgebleichten Knochen.
Wenn ich der Fürst der Finsternis wäre, würde ich mir einen anderen Eingang einbauen lassen, dachte Molly. Aber vielleicht legte er ja Wert auf eine sehr private Existenz.
Sie zog den Reißverschluss ihrer Jacke zu und griff an ihren Gürtel. Ein flüchtiger Beobachter würde ihre Kleidungs als sehr langweilig einstufen: graue Schuhe, graue Hose, graue Jacke. Am Gürtel hing ein kleines graues Täschchen. Als sie es abgenommen und von innen nach außen gestülpt hatte, entpuppte es sich aber als ebenso grauer Helm; oder eigentlich eher Mütze. Sie zog sie auf und übers Gesicht, so dass der ganze Kopf bedeckt war. Löcher für Augen oder Nase oder Mund fehlten, aber von innen war das Material fast durchsichtig und auch das Atmen war kein Problem. Nun noch die passenden Handschuhe, die in einer Jackentasche steckten.
Sie hatte keine Ahnung woraus das Material bestand oder woher es ursprünglich kam, nur dass es wie fein gewebte Wolle aussah, aber keine war. Was sie sehr wohl wusste, war wieviel diese Ausrüstung gekostet hatte. Oder eher wie wenig. Für ein Material, das wohl nicht von dieser Welt war, war kein Preis zu hoch.
Auf Ästhetik schien in dieser anderen Welt aber wohl niemand Wert zu legen. Sie sah sicher aus wie eine blinde, graue Motte.
Beherzt steckte sie den Schlüssel ins Schlüsselloch und drehte ihn.

...

Stabil und filigran

Neben ein paar Sonntagsgedanken auch dieser:

Das Freiburger Münster ist imposant. Das merkt nur niemand. Weder die Leute, die es zum ersten Mal sehen, noch die, dies es zum 942. Mal sehen. Und das macht es noch wahrer.
Wenn man es im Gegenlicht von der Bauernseite anschaut, sieht es aus wie ein steingewordener Himmelssturm: Hoch und steil aber nicht senkrecht.
Einem aktuellen Bürosperrriegel ist es damit architektonisch 750 Jahre voraus.

O-Ton:
Sie: "And this is the Freiburger Münster."
Er: "Sehr interessant." *und dreht sich gelangweilt um*
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