11
Mrz
2012

B31 West

Wie weit kommt man wohl mit einer halben Stunde Recherche zu einem Thema?

In der Sonntagszeitung steht, dass eine Staatssekretärin zum Spießrutenlauf in Bötzingen angetreten ist. Es geht um die Frage: Warum gab es einen Planungsstopp bei der B31 West?

Meine Vorkenntnisse (nur aus dem Gedächtnis):
  • B31 West ist der Neubauteil der B31 westlich von Umkirch
  • Die Gegend kenn ich gut: Es gibt schon Sodabrücken, großflächig abgeholzte Schneisen im Wald und einige kürzere, fertige Abschnitte
  • Es handelt sich um klassische "Umgehungsstraßen": immer im Bogen um die Ortschaften
  • Im Moment ist die Route mit dem Auto eine "Sauschwänzlebahn": Immer wieder mit 40 über verschlungene, enge Straßen mitten durch die Ortschaften
Meine Meinung/Ansicht (auch aus dem Gedächtnis):
  • Das Projekt ist teuer, die eine Sodabrücke, die ich kenne geht sicher in die 100 Millionen; im Moment steht sie einfach in der Landschaft
  • Wie bei jedem Großprojekt ist das dann sicher auch eine Geldbeschaffungsmaßnahme für die beteiligten Unternehmer
  • Es ist eine Profilierungsmöglichkeit für lokale Politiker
  • Für Anwohner klingt das sicher attraktiv: Der Durchgangsverkehr geht nicht mehr durch die Ortschaft
  • Die Kehrseite wird aber vermutlich sein, dass damit das Leben im Ort langsam ausstirbt: Wer den Verkehr aus dem Ort verbannt, verbannt auch den Austausch. Solche Orte werden zu Schlafstätten (das Argument habe ich aus einem Buch namens "Stehzeuge")
  • Ob sich so eine Infrastrukturmaßnahme später in höherer Lebensqualität und mehr Handel bezahlt macht? Wie kann man das abwägen?
Und was daran stimmt jetzt?

Bei Recherche nach "Baustopp B31 West" findet sich erstmal viel dazu, dass es auf Veranstaltuen dazu hoch her geht und dass es Befürworter und Gegner gibt.
Die grüne Landtagsabgeordnete sagt auch, dass es nur 130 Millionen pro Jahr aus Berlin gibt, für Projekte, die im Moment mit 4,8 Milliarden veranschlagt sind.
Die Zahl(en) stimmen vermutlich, zumindest in der Größenordnung: Hessen hat in 2011 230 Millionen für den Neubau von Autobahnen und Bundesstraßen bekommen. Der Bau von Bundesstraßen ist allein Bundessache?
Das heißt ja dann wohl: Politiker versprechen viel und halten wenig; hier rein finanziell.
Von wem ging denn die Planung aus und wer hat sie jetzt gestoppt?
Auf der Seite des Landesverkehrsministeriums habe ich erstmal nichts zu B31 gefunden.
Es gibt einen Bundesverkehrswegeplan von 2003: Auf Seite 61 führt er die B31 zwischen Breisach und Freiburg als "1. Bauabschnitt" und 26,9 Millionen. Das klingt wenig. Wieviele Bauabschnitte gibt es da? Unter "Weiterer Bedarf" auf Seite 63 gibt es dann noch einen 2. Bauabschnitt mit 38,1 Millionen.
Wenn das stimmt und alles ist, dann sind die 100 Millionen für die Sodabrücke oben wohl doch zu hoch gegriffen.

Fazit: Wer jetzt wann was gemacht hat, habe ich leider nicht herausgefunden. Interessant fand ich die "Überzeichnung" der Bundesmittel: Lokal geplant werden 20x mehr Straßenprojekte, als in einem Jahr vom Bund finanziert werden wird.
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